Wieder beginnt ein neues besseres Zeitalter
"Hair erzählt die Geschichte einer Gruppe gegen das Establishment eingestellter
langhaariger (daher der Name des Musicals) Hippies, die in der Stadt New York
unter dem Vorzeichen des "Zeitalters des Wassermanns" leben und lieben und sich
gegen die Einberufung als Soldaten für den Vietnamkrieg auflehnen. Der frisch
vom Land hinzugestoßene Claude Hooper Bukowski, die junge Frau Sheila und ihr
charismatischer Zimmergenosse Berger leben in einer Dreiecksbeziehung lustvoll
aber ziellos in den Tag hinein. Claude gerät, hin und her gerissen zwischen den
patriotischen Impulsen seiner bürgerlichen Herkunft und den im Kreise seiner
neuen Freunde erstarkten pazifistischen Idealen, in einen inneren Konflikt, denn
mit Eintreffen der Einberufung muss er sich entscheiden, ob er wie die anderen
den Kriegsdienst verweigern (und damit eine drohende Gefängnisstrafe und
gesellschaftliche Ächtung in Kauf nehmen) oder seine pazifistischen Ideale
missachtend, sich der militärischen Autorität unterwerfen, Menschen töten und
sein Leben in Vietnam riskieren soll."
Wikipedia
Der Wassermann war 1968. Auch damals begann angeblich ein neues Zeitalter, dazu selbstverständlich auch ein besseres, in dem Regierungen nicht mehr die Ermordung von Menschen befehlen können, mit denen wir noch nie ein Wort gesprochen und die einem persönlich auch nichts getan haben, während die Ermordung von Menschen, mit denen wir so manches Wort gesprochen und die uns persönlich auch etwas getan haben, verboten ist. Irgendwann ist das Gebot "Du sollst nicht töten" von "Verteidigungs"ministern und Generälen geteilt worden und gilt seither nur noch für Zivilisten. Pfaffen, die sonntags dieses Gebot predigten, segneten montags Waffen und wurden deshalb von vielen nicht mehr ernst genommen. Hat man einen Arbeitgeber, der nie mit einem spricht, kann man schon psychisch so krank werden, dass man als Geistlicher Krieg für etwas Gutes hält und glatt vergisst, was der Arbeitgeber davon hält. Dessen Geburt feiern wir übrigens übermorgen.
Seit 1968 hat sich viel verändert, manches ist sogar besser geworden. Das soll nun noch besser werden. Glauben jedenfalls die Mayas, die gestern den Beginn eines weiteren neuen Zeitalters gefeiert haben. Auch dieses Zeitalter soll friedlich werden. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt - und vielleicht gibt es tatsächlich irgendwann keine Kriegsminister mehr.
Samstag, 22. Dezember 2012
Der Wassermann
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