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Freitag, 27. November 2009

Blick in ein Schulbuch

Vor uns steht nun die Frage: Was haben Schülerinnen und Schüler 1968 im Deutsch-Unterricht gelesen? Zur Beantwortung dieser Frage schlagen wir das niedersächsische Lesebuch für Realschulen auf, begegnen auf den ersten Seiten den üblichen Literatur-Verdächtigen Homer, Thomas Mann, Heinrich von Kleist und Gottfried Keller.
Dann erzählt uns Bertolt Brecht die Geschichte vom „Augsburger Kreidekreis“, ein paar Seiten weiter finden wir eine Kurzgeschichte von Ernest Hemingway und Elisabeth Langgässers „Saisonbeginn“ mit drei Männern, die sich fragen, wo sie ein Schild am Ortseingang anbringen, bis sie sich für das christliche Kreuz entscheiden und schließlich mit ihrer Arbeit zufrieden sind: „Als die Männer den Kreuzigungsort verließen und ihr Handwerkszeug wieder zusammenpackten, blickten alle drei noch einmal befriedigt zu dem Schild mit der Inschrift auf. Sie lautete ´In diesem Kurort sind Juden unerwünscht´.“

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